Jeder sollte Aktien kaufen – aber wann genau?
Gerade in Zeiten niedriger Bankzinsen und sogar vereinzelt vorkommender Strafzinsen (oder auch: Negativzinsen) stellt sich vielen Privatanlegern die Frage: Wohin mit dem sauer ersparten Geld? Speziell Immobilien in Form von selbstgenutztem Wohneigentum stellt dabei des Deutschen liebstes Investitionsobjekt dar. Jedoch werfen das Eigenheim oder die Eigentumswohnung keinerlei Rendite ab, insofern diese selbst bewohnt wird. Auch Anleihen stellen in Zeiten des Niedrigzinses keine Alternative dar, da diese aktuell nur marginal oberhalb des marktüblichen Zinses tendieren. Bleibt im Grunde genommen nur noch die für den Privatanleger unterm Strich beste Kapitalanlagemöglichkeit überhaupt – und zwar Aktien.
Weniger als 7 Prozent der Deutschen sind momentan überhaupt Aktienbesitzer. Eine Zahl jedoch, die sich im Umbruch befindet. Der nun folgende Artikel soll dich daher einmal darüber aufklären, warum du überhaupt Aktien kaufen solltest, wie diese Anlageklasse funktioniert, welche Renditen und Kapitalströme diese erzeugen und wie du überhaupt Aktien für den langfristigen Vermögensaufbau kaufen kannst.
Gründe warum Aktien noch immer die beste Kapitalanlage für Privatanleger sind
Betrachtet man sich die durchschnittliche Rendite von Aktien innerhalb der vergangenen 150 Jahre, so brachten Aktien seinem Besitzer in der Regel zwischen 6 und 7 Prozent Rendite ein. Dies liegt weit über den marktüblichen Zinsen der Zentralbanken im Vergleichszeitraum. Und auch insgesamt liegt die Asset-Klasse Aktien damit weit über der durchschnittlichen Anlagerendite von Immobilien, die im gleichen Zeitraum aufgrund von Krieg und Zerstörung stellenweise sogar negativ war, beziehungsweise bei rund 4 bis 5 Prozent lag.
Aktien kaufen kann sich für den Kapitalanleger selbst zudem in zweierlei Form lohnen: Durch Kursgewinne und durch Dividenden. Einen Kursgewinn realisiert eine Aktie, sobald diese im Wert steigt, bei Dividenden handelt es sich um einen Gewinnanteil, den die Aktionäre einer Aktiengesellschaft zum jeweiligen Stichtag ausgeschüttet bekommen.
Aktien kaufen lohnt sich darüber hinaus auch aufgrund der umfassenden Flexibilität. Und zwar können Aktien zu jedem beliebigen Zeitpunkt vom Aktienhalter liquidiert werden. Sieht sich der Immobilienbesitzer im Falle eines Notverkaufs einem langwierigen und oftmals schwierigen Veräußerungsprozess gegenüberstehen, so kann der Aktienbesitzer quasi auf Knopfdruck einen beliebigen Anteil an Aktien verkaufen, wenn dieser es wünscht. Investierst du dein Geld in Aktien, kannst du zudem selbst mit geringem Anlagevolumen anfangen.
Im Gegensatz zu zum Beispiel Immobilien genügen hier oftmals wenige hundert Euro für den Anfang – die Einrichtung von Aktiensparplänen ist bei vielen Brokern sogar bereits ab 25 Euro monatlich möglich. Des Weiteren können Privatanleger ihr Anlagekapital durch den Kauf von Aktien breit diversifiziert streuen – das heißt, sie können ihr Geld in verschiedene Wirtschaftsbereiche, Branchen und Unternehmen anlegen, ohne dadurch unnötige Klumpenrisiken einzugehen. Aktien kaufen ist zu guter Letzt schnell und unkompliziert und für jedermann möglich. Alles, was du hierfür brauchst, ist ein eigenes Aktiendepot und das entsprechende Kapital für die Aktienanlage.
So geht Aktien kaufen – von der Depoteröffnung bis zur Orderplatzierung alles Wesentliche
Damit du dich am Aktienhandel beteiligen kannst und folglich Aktien kaufen kannst, benötigst du zunächst ein eigenes Aktiendepot. Dies lässt sich in aller Regel schnell und unkompliziert eröffnen, indem du dich auf die Webseite eines Brokers begibst – so heißen die Anbieter von Aktiendepots. Hier lädst du dir zunächst die entsprechenden Depoteröffnungsunterlagen herunter und füllst diese mit deinen individuellen Kontaktdaten aus.
Im weiteren Verkauf musst du die gemachten Angaben oftmals noch verifizieren. Hierfür kannst du oftmals das Post-Ident-Verfahren der Deutschen Post AG nutzen, bei welchem du deinen gültigen Personalausweis oder Reisepass zur Legitimation deiner Daten vorlegen musst. Sobald dies erledigt ist, gehen alle Unterlagen an deinen neuen Broker, der deine Depoteröffnung dann innerhalb weniger Tage vornimmt. Ist dein neues Aktiendepot dann einmal freigeschalten, kannst du auch sofort mit dem Aktienhandel, beziehungsweise mit dem langfristigen Vermögensaufbau beginnen.
Folgende Möglichkeiten stehen dir für den Aktienkauf nun zur Verfügung:
- der Einmalkauf (hier kaufst du eine beliebige Anzahl an Aktienanteilen)
- der Aktiensparplan (hier richtest du Kaufintervalle ein, zu denen dein Broker automatisiert Aktienkäufe für dich vornimmt)
- der Auszahlungsplan (entspricht dem Gegenstück zum Aktiensparplan, bei dem zu von dir festgelegten Zeitpunkten Aktien vom Broker verkauft werden sollen)
Möchtest du bei einem Broker eine entsprechende Order platzieren, so geschieht musst du die etwaige Aktie zunächst anhand ihrer WKN, ihrer ISIN oder ihres Namens suchen. Ist diese gefunden, wählst du eine individuelle Stückzahl an Aktien, die du gern kaufen möchtest. Im nächsten Schritt kannst du noch verschiedene Orderarten einrichten – zum Beispiel Limit-Orders oder Stopp-Orders. Grundsätzlich kannst du deinem Broker auch den Auftrag erteilen, dass dieser zu einem bestimmten Kurs zuschlagen soll und automatisiert Käufe tätigen soll, sobald deine Lieblingsaktie einen bestimmten Kaufkurs erreicht.
Die Orderausführung an sich geschieht dann jedoch in aller Regel zu den üblichen Öffnungs- und Handelszeiten der jeweiligen Börse, über die der Handel stattfinden soll. Jeder Börsenplatz (in Deutschland zum Beispiel Börse Frankfurt, Börse Stuttgart oder Börse München) verfügt über offizielle Öffnungs- und Handelszeiten, in denen der entsprechende Börsenhandel von den Brokern abgewickelt wird. Ist der Kauf von Sparplan-Anteilen oder Aktien per Einmalkauf abgeschlossen und verbucht, werden die entsprechenden Aktienanteile direkt deinem Depot gutgeschrieben. Ab diesem Zeitpunkt bist du dann auch zum Erhalt von Dividenden berechtigt.
Warum der beste Zeitpunkt zum Aktien kaufen immer genau jetzt ist
Prinzipiell lautet die Devise: Je früher du mit dem Kauf von Aktien anfängst, desto besser! Entscheide dich hier am besten für die langfristige Aktienanlage gemäß Buy-and-Hold-Strategie. Kaufe regelmäßig Aktienanteile nach und halte diese am besten für immer in deinem Depot. Gute Dividenden- und Wachstumsaktien werden im Laufe der Jahre im Wert steigen und dir obendrein noch ein hübsches, passives Einkommen in Form von Dividenden realisieren. Durch einen möglichst langen Anlagehorizont steigen darüber hinaus die Chancen dafür, dass sich deine Rendite überaus positiv darstellt.
Die weiter oben im Artikel genannten 6 bis 7 Prozent Durchschnittsrendite realisiert der Aktienhalter im Schnitt nach einer Haltedauer von mindestens 10 bis 15 Jahren. Zu erwähnen seien an dieser Stelle natürlich noch die normalen Aufs und Abs der Börse – die Korrekturen, Bärenmärkte oder Börsencrashs, die die Börsen im Schnitt alle 7 bis 10 Jahre ereilen. Diese sind jedoch völlig normal und bieten dir als potenziellen Aktienhalter die Möglichkeit, phasenweise günstige weitere Aktienanteile nachkaufen zu können. Da diese Tiefpunkte jedoch extrem schwer auszumachen sind und ein sogenanntes Market-Timing nur schwer realisierbar bis unmöglich ist, solltest du deine Aktienkäufe nie zu timen versuchen.
Der beste Zeitpunkt, um Aktien kaufen zu wollen, ist daher immer genau JETZT! Denn durch den stetigen Zukauf von Aktien (am besten per Sparplan!) kannst du vom Cost-Average-Effect profitieren, bei dem du in Krisenzeiten günstig nachkaufst und in Hochzeiten von hohen Dividenden, beziehungsweise Kursen profitierst. Es lohnt sich daher für dich als Kapitalanleger überhaupt nicht, gute Zeitpunkte für das Aktien kaufen ausfindig zu machen. An der Börse gewinnt statistisch gesehen in der Regel der, der stur und stetig und mit einer geballten Menge an Geduld, beziehungsweise Beharrlichkeit und Emotionslosigkeit vorgeht.
In puncto Aktien kaufen am besten SO vorgehen
Das Gute an Aktien ist, dass du bereits mit wenig Kapital starten kannst. Hier kannst du dich entweder für die Durchführung von Einzelkäufen zu den von dir gewünschten Zeitpunkten entscheiden, ober aber du setzt auf Aktiensparpläne. Im letzteren Fall investierst du am besten monatlich oder quartalsweise einen bestimmten Prozentsatz deines Einkommens (zum Beispiel 10 bis 20 Prozent deines Nettoeinkommens) in eine breit diversifizierte Auswahl an Einzelaktien aus Industrie sowie Banken- und Versicherungen, Wachstums- und auch Dividendenaktien und baust dir so über die Jahre Stück für Stück ein umfassendes Aktienportfolio auf, welches dir im Laufe der Jahre lukrative Kurssteigerungen und Dividendenausschüttungen und damit nicht zuletzt ein passives Einkommen bescheren wird.